Schmerzpsychologisches Kolloquium
12. November 2025 | 18.00 bis 19.30 Uhr | digital
Veränderungsmotivation bei Schmerz-Embodiment als Weg aus der Absichtslosigkeit
Referent

PD Dr. rer. nat. Ulrike Kaiser
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, UKSH Lübeck
PD Dr. rer. nat. Ulrike Kaiser ist leitende Schmerzpsychologin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Sie habilitierte im Fach Schmerztherapie und leitet das dortige Studienzentrum. Ihre klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der psychologischen Schmerztherapie sowie in der patientenorientierten Ergebnisforschung. PD Dr. Kaiser ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -Forschung (DGPSF) und engagiert sich aktiv in diversen Projekten für die Weiterentwicklung evidenzbasierter, interdisziplinärer Schmerzmedizin.
Moderatorin
Lena Mause
Sana Klinikum Lichtenberg, Berlin
Abstract
Das Kolloquium „Veränderungsmotivation bei Schmerz-Embodiment als Weg aus der Absichtslosigkeit“ richtet sich an Psychologinnen, Psychotherapeutinnen sowie Fachärzt*innen und Pflegekräfte der Schmerzmedizin. Ziel ist es, ein integriertes Verständnis dafür zu vermitteln, wie körperbezogene Wahrnehmungs- und Bewegungsmuster (Embodiment) die Motivation zur Verhaltensänderung bei chronischem Schmerz fördern können.
Nach einer Einführung in theoretische Modelle des Embodiment wird dargestellt, weshalb viele Patient*innen in einer „Intention-Starre“ verharren: Schmerz wird als unkontrollierbare Erfahrung internalisiert, wodurch Handlungsimpulse blockiert und Resignation entsteht. Darüber hinaus prägen kulturelle Konzepte unser Verständnis und unsere Handlungsimpulse bei Schmerzerleben.
Einer aufgrund der naturgegebenen und kulturell geprägten Verbindung von Schmerz und speziellen Handlungsimpulsen entstandenen Absichtslosigkeit begegnen wir, indem wir Embodiment-Interventionen als „Brücke“ zur Veränderungsbereitschaft nutzen.
Anhand klinischer Fallbeispiele wird veranschaulicht, wie somatisch-psychologische Techniken Orientierungspunkte im körperbezogenen Erleben schaffen und so Ideen zu und Ressourcen für Veränderung sichtbar machen. Im Zusammenhang mit achtsamkeitsbasierten Anerkennung von Körpersignalen und Selbstwahrnehmung unterstützen motivationale Techniken aus dem Motivational Interviewing bereits in der ersten Therapiephase bei der Exploration von Ambivalenzen, bei der narrativen Verankerung von Selbstverpflichtung und der Nutzung von Widerständen als Impulsgeber für kreative Lösungsräume.
Die Teilnehmenden erhalten ein kompaktes, evidenzbasiertes Methoden-Repertoire, das körperliche und sprachliche Interventionen verknüpft, um bei Schmerzpatient*innen nachhaltig Veränderungsmotivation zu aktivieren und so den Weg aus der Absichtslosigkeit zu ebnen.
Anmeldung
Die Teilnahme am schmerzpsychologischen Kolloquium ist für Mitglieder der DGPSF kostenlos. Die Teilnahmegebühr für Nicht-Mitglieder beträgt 40,00 €.
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